Zum Thema „Zielwirksam korrespondieren“

Liebe Leserin, lieber Leser,

gerade von Ihnen verlangt die moderne Informations- und Kommunikationstechnik diese Schlüsselqualifikationen:

  • Sie müssen Briefe und E-Mails verfassen können, die zum Lesen anregen;
  • die vom Empfänger sofort verstanden werden;
  • ihn dahin führen, das von Ihnen Erwünschte zu tun;
  • ihn überzeugen, dass Sie sein kompetenter und fairer Partner sind.
Ratgeber

Wo aber wird die Kunst, zielwirksam zu korrespondieren, gelehrt? In unseren Schulen aller Gattungen wohl kaum, vielmehr auf dem freien Bildungsweg.

Meine Erfahrungen aus zahlreichen Seminaren bei Firmen und Behörden habe ich im Ratgeber „Ein guter Brief gewinnt“ ausgewertet. Darin finden Sie alles Grundlegende über Wortwahl, Satzbau, Textstruktur, Rhythmus und Klang.

Die 5 Hauptabschnitte

  1. Wann ist ein Brief gut?
  2. Die Suche nach dem treffenden Wort
  3. Die Wortarten
  4. Der Satz
  5. Der Textaufbau

Statt so:

Besser so:

Kaufmannsdeutsch und 08/15-Stil

Zielwirksame Korrespondenz

60 Seiten A4, geheftet
Schutzgebühr: 10,00 € zuzüglich 2,00 € Versandkosten

Zu beziehen nur über Klaus-Wilfried Schwichtenberg, Am Hasenpfad 10, 64291 Darmstadt
Telefon: 06150 81478, E-Mail: kschwichtenberg@gmx.de

 

Bitte beachten Sie auch die folgenden zwei Probeseiten:

Probeseite
aus „Ein guter Brief gewinnt – Ihr Ratgeber für wirksames Korrespondieren“ von Klaus-Wilfried Schwichtenberg

Der Konjunktiv I wird aus den Formen des Indikativs gebildet. Im Singular verlieren die Verben auf -en das -n: können – er könne. Endet das Verb auf -n, fällt dies weg, und es wird ein -e angefügt: handeln – sie handele. Im Plural sind die Formen des Präsens Indikativ und des Konjunktivs iden­tisch. Zur Unterscheidung von Indikativ und Konjunktiv werden dann die Formen des Konjunktivs II verwendet:

Wir würden uns freuen, wenn Sie unserer Anregung folgten.

Der Konjunktiv I steht bei Wünschen, Bitten und Aufforderungen (1) sowie in der indirekten Rede (2):

  1. Man beachte die neuen Richtlinien. Dieser Erfolg sei Ihnen gegönnt.

  2. Die Kundin meint, das Gerät sei mangelhaft. Sie behauptet, sie habe die Bedienungsanleitung genau beachtet. Deshalb müsse der Verkäufer die Reparaturkosten übernehmen.

T

TIPP: Die indirekte Rede wird grundsätzlich im Konjunktiv I gebraucht – ganz gleich, ob die Aussage in der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft gemacht wird.

Der Konjunktiv II wird aus den Formen des Präteritums gebildet. Er dient dazu, Unwirkliches in irrealen Wunsch- und Bedingungssätzen auszudrücken (1) oder den Konjunktiv I zu ersetzen, weil
sich sonst die entsprechenden Formen nicht vom Indikativ unterscheiden (2):

  1. Wären Sie doch schon früher auf diese Idee gekommen! Hätte der Kunde uns doch sofort benachrichtigt! Wir würden uns freuen, wenn Sie uns morgen Nachmittag anriefen.

  2. Wir würden uns freuen, wenn Sie den Entwurf schon bald vorlegten. Viele Kunden meinten, sie hätten lange genug auf die neuen Prospekte gewartet.

T

TIPP: Wo immer es möglich ist, sollten Sie den Konjunktiv ohne würde bilden. Korrekt ist die Umschreibung mit würde, wenn auch der Konjunktiv II nicht vom Indikativ zu unterscheiden ist (1) oder wenn der Konjunktiv starker Verben ungewöhnlich und alter­tümlich wirkt (2):

  1. Der Kunde sagte, er würde sich darüber freuen.

  2. Es wäre bedauerlich, wenn diese Lebensmittel rasch verderben würden (statt: verdürben).

3.1.1.4      Das Aktiv und das Passiv

Das Verb hat zwei Kategorien, um das Geschehen als „täterzugewandt“ (Aktiv) oder „täterabge­wandt“ (Passiv) zu kennzeichnen. Aktiv und Passiv drücken also eine unterschiedliche Blickrichtung oder Handlungsart aus. Das Aktiv betont das TUN, das Passiv das ERGEBNIS. Darum wirkt das Aktiv anschaulich und lebendig, das Passiv hingegen oft blass und kraftlos, meist auch umständlich und schleppend, weil es mit den Hilfsverben werden und sein gebildet wird. Bitte ver­gleichen Sie:

Aktiv: Unsere Werkstatt kann Ihr Faxgerät noch nicht reparieren, weil der Hersteller bisher keine Ersatzteile geliefert hat.

Passiv: Ihr Faxgerät kann von unserer Werkstatt noch nicht repariert werden, weil vom Hersteller noch keine Ersatzteile geliefert worden sind.

Probeseite
aus „Ein guter Brief gewinnt – Ihr Ratgeber für wirksames Korrespondieren“
von Klaus-Wilfried Schwichtenberg

Verzichten Sie auf unechte nebenordnende Konjunktionen.

Statt so:

Besser so:

Dessen ungeachtet behalten wir die Ware.

Des Weiteren ist zu sagen, dass das Gerät zu langsam arbeitet.

Trotzdem/gleichwohl behalten wir die Ware.

Ferner/außerdem ist zu sagen, dass das Gerät zu langsam arbeitet.


Aufgabe 47

4        Der Satz

Mit Sätzen drücken Sie aus, wie Sie über Personen oder Sachen denken, wofür Sie sich entscheiden, was Sie erwarten usw. Für den Satzbau bietet Ihnen die deutsche Sprache viele Möglichkeiten, doch gerade diese Vielfalt führt leicht zu unschönen und schwer verständlichen Sätzen.

4.1     Die Satzarten

Die Grammatik unterscheidet fünf verschiedene Satzarten: Aussage-, Ausrufe-, Aufforderungs-, Wunsch- und Fragesatz.

Der Aussagesatz

Der Katalog gefällt. Sein Außentitel ist grün. Der Kunde wünscht ein Sonderangebot. Die neue Sachbearbeiterin kommt aus Halle.

Der Ausrufesatz

Ihre Preiserhöhung ist aber enorm! Sie haben aber Ihre Preise enorm erhöht! Wie unerfreulich das alles ist! Wir betonen, wie unerfreulich das alles ist.

Der Aufforderungssatz

Vergleichen Sie hierzu die beiliegende Statistik. Bitte geben Sie uns recht bald Nachricht. Achten Sie auf die Beantwortung aller Fragen des Personalbogens.

Packen wir es an! Machen wir Nägel mit Köpfen! Lassen wir uns nicht einschüchtern!

Bitte beantworten Sie alle Fragen des Personalbogens und schicken Sie ihn recht bald zurück (nicht: ... und schicken ihn recht bald zurück).

Der Wunschsatz

Gott sei Dank! Der Jubilar, er lebe hoch! Man nehme drei Esslöffel Mehl (Kochrezept). Hätten Sie uns doch früher informiert! Wenn Ihre Ersatzlieferung pünktlich angekommen wäre!

Der Fragesatz

Besucht uns Ihre Mitarbeiterin noch in dieser Woche? – Nein. (Sie besucht Sie nicht in dieser Woche.)

 


So urteilt Herr Dr. Hans-Jürgen Bäse (vormals Akademischer Direktor der Universität Germersheim) über den Ratgeber „Ein guter Brief gewinnt“:

Klaus-Wilfried Schwichtenberg: Ein guter Brief gewinnt. Ihr Ratgeber für zielwirksames Korrespondieren mit 60 Übungsaufgaben einschließlich Lösungen. 5. Auflage. 64291 Darmstadt (Am Hasenpfad 10): Schwichtenberg 2013. 60 S., A4, geheftet, 10 € + 2 € Versandkosten

Aus seiner langjährigen Berufstätigkeit als Verlagslektor von Winklers Verlag hat der Verfasser zu dem Thema viele Erfahrungen sammeln können, was für die sprachliche Seite eines Geschäftsbriefes von Bedeutung ist. So geht es ihm zunächst vor allem um die Suche nach dem treffenden Wort (S. 7 bis 9). Um dem Benutzer dabei zu helfen, gibt er einen knappen Abriss aller jener Regeln der deutschen Grammatik, die für die Textsorte Wirtschaftskorrespondenz wichtig sind. Einen breiten Raum nimmt die Behandlung der Wortarten vom Verb bis zur Konjunktion ein. Er holt bei den Benutzern oft verschüttetes Wissen ans Tageslicht und zeigt an treffenden, zielgruppenbezogenen Beispielen, was dafür für den Geschäftsbrief wichtig ist. Immer wieder stellt er dabei schlechten und guten Briefstil gegenüber.

Knapper behandelt er die Satzlehre (S. 36 bis 41), greift allerdings mehrmals auf bereits Gelehrtes zurück und lässt es wiederholen. Schließlich wird noch der Textaufbau eines Geschäftsbriefes behandelt (S. 41 bis 46). Dabei erhält der Benutzer eine ganze Reihe von Tipps für seinen beruflichen Alltag. Schwichtenberg festigt nach einem Abschnitt das Gelernte durch Aufgaben mit Lösungen.

Der Ratgeber ist überall dort von Nutzen, wo Kaufleute in Kursen und Seminaren das sprachliche Wissen für ihre Arbeit mit der Textsorte Wirtschaftskorrespondenz erwerben oder vertiefen sollen. Empfohlen werden kann er aber auch dem Praktiker, der sein sprachliches Wissen vertiefen möchte. Gerade ihm helfen das umfangreiche Glossar (S. 58 bis 60) und das ausführliche Inhaltsverzeichnis (S. 3 bis 4).

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